Nach sehr gutem Frühstück in der Unterkunft von Cassiano, begab ich mich auf die Fahrt von 20 km durch eine ausgedehnte Ebene, umgeben von hohen von unten bewaldeten steilen Felswänden bis bis ich am Lago d' Mezzolla(deutsch:Mezzollasee) ankam. Ich hatte hier eine liebe Begegnung mit einer Polizistin, und zwar an einer ins Wasser abfallenden Felswand, hier führt die Autostraße durch einen ca. 2 bis 3km langenTunnel, der Radweg aber ist außen vorbei an die Felswand gelegt, dieser jedoch war wegen Felssicherungsarbeiten gesperrt. Ich umfuhr die Sperre, plötzlich aber kam eine Polizistin, schlecht Englisch sprechend, auf mich zu, und forderte mich auf umzukehren, mit der Erlaubnis den Straßentunnel zu benutzen, was sich später auf Grund der Länge und Beleuchtung des Tunnels als Zumutung herausstellen sollte. Dies tat sie höflich und freundlich, plötzlich aber fing sie an streng und deutlich amtszuhandeln, sie sprach sehr deutlich und lautstark eine Verwarnung für mein Vergehen(Missachtung des allgemeinen Fahrverbots) aus, war aber danach wieder sehr höflich und freundlich.
Heiß und sonnig ging die Fahrt weiter. Am Comosee angekommen, begleiteten mich immer wieder tolle Ausblicke auf diesen. Von mehren Bade- und Eisstopps unterbrochen ging meine Fahrt weiter bis zum Hafen in Varenna, dort angekommen überquerte ich den Comosee mittels einer Fähre. Nach der Überfahrt, in Menaggio angekommen, gab es plötzlich Statuen aus lebenden Menschen zu bestaunen, die sich anlässlich einer privaten Feier auf der Strandpromenade hierfür aufstellten. Einige Zeit später machte ich mich zur Weiterfahrt auf, um schlussendlich nach weiteren 20 km in Porlezza, am östlichen Ufer des Luganersees gelegen, meine heutige Tagesetappe zu beenden.
Ich merke jetzt, mit Datum 20.07.2024, einen Vorfall zu diesem Tag an, vorher war ich nicht bereit dazu. Im beliebten Touristenort Varenna am Lago die Como schaffte es eine freche Person an mein Bargeld zu kommen. Nach dem Fährticketkauf hatte ich bis zu Fährabfahrt noch ca. 1 Stunde zur Verfügung. Dies nutzte ich, trotz hoher Temperaturbelastung, den Ort zu erkunden, was dort jedoch nur mit schiebenden Fahrrad zulässig ist, mit dem Fährticket in der rechten Hosentasche. An einer passenden Stelle, mit etwas weniger Personenverkehr, stellte ich mein Rad ab, holte ein Taschentuch aus meiner Hosentasche, um damit meinen Schweiß von der Stirn zu wischen. Wenig später kam eine Person, mit den Hinweis auf mich zu, etwas aus der Hosentasche verloren zu haben. Er hob ein Fährticket auf und zeigte es mir, und ich nahm es dankend entgegen. Nachdem er sich durch diese Freundlichkeit mein Vertrauen erschlichen hatte, bat er mich wenig später, mit der Vorgabe auf der Suche nach 20cent Münzen für den hiesigen Parkscheinautomaten zu sein, eine 1 € Münze zu wechseln. Die Suche nach den Münzen in der Geldtasche fiel mir mit den Fahrradhandschuhen sichtlich schwer, er erlaubte sich daher mit einer gewissen Selbstverständlichkeit selbst danach zu suchen. Nebenbei fragte er auch, ob ich eine Ahnung hätte, wo der nächste Automat für Parkscheine sei, mit der Hand in die jeweilige Richtung weisend. Plötzlich drückte er mir seine Euromünze in die Hand, bedankte sich und ging von dannen. Irgendwie war ich danach doch über die Dreistigkeit verstört, durchsuchte mein Geldbörsel und bemerkte, dass sämtliche Geldscheine fehlten. Ich sah ihn noch davonlaufen, entschied mich aber bei meinen Fahrrad samt dem Gepäck zu bleiben -es könnte auch dies dann weg sein-.
Mein Fazit: Die Person hatte mich sicher schon länger beobachtet und ich bin eigentlich verwundert darüber es nicht bemerkt zu haben. Ich besaß plötzlich 2 Fährtickets, daher streute ich meines nicht aus.