Am gestrigen Abend wurde, während ich in einem Lager der Gießener Hütte gemeinsam mit anderen Gästen die Ruhestätte für die Nacht vorbereitete, Bekanntschaft mit einem jungen Burschen aus meiner Heimatgemeinde Himmelberg in Kärnten gemacht, er war gemeinsam mit einem Bergkameraden(ein in Klagenfurt tätiger Meteorologe) unterwegs. Seine Eltern sind mir aus meiner Jugendzeit bekannt, wir verloren uns aber aus den Augen, nachdem sich vor gut 30 Jahren mein Lebensmittelpunkt nach NÖ verlagerte. Dementsprechend kurzweilig ging der gestrige Abend zu Ende. Wir sprachen unter anderem viel über mein heutiges Vorhaben, auch die Wetterprognose wurde vielfach beleuchtet, es wurde von der oben erwähnten anwesenden Fachperson mit hoher Sicherheit ein Gewitter für den heutigen späteren Nachmittag vorausgesagt. Dementsprechend früh machte ich mich auf dem Weg zum Hannoverhaus, der laut Wegweisern einen Fußmarsch von 8 Stunden Dauer erfordern wird. Nach mehrstündigen Aufstieg zur Winkelscharte bereite ich mich für einen Abstieg auf der anderen Seite über den Klettersteig entsprechend vor. Dort begegnete mir ein junges Bergsteigerpaar, das die Nacht in einen dort in Nähe sich befindlichen Biwag verbrachten, sie waren erstaunt über mein noch mir liegendes Vorhaben dieses Tages. Nach Verlassen des Klettersteiges ging es längere Zeit noch bergab, darauf ging immer wieder etwas bergauf und ab weiter, immer einiges oberhalb des Seebachtales, welches sich von der Winkelspitze bis nach Mallnitz erstreckt. Nach ca. 6 Stunden Wegzeit erreichte ich die Selbstversorgerhütte "Cellerhütte", und war erschrocken, dass das dort angebrachte Wegeschild noch 4 Stunden Gehzeit bis zum Hannoverhaus anzeigt, noch dazu weil ständig herumziehende Gewitterwolken Regen androhten. Schließlich erreichte ich doch noch ohne in ein Gewitter zu geraten, nach zum Schluß sehr beschwerlichen Stunden und schmerzhaften Füßen mein heutiges Ziel. Ich war froh darüber, dass die Wettervoraussage des Experten vom Vortag nicht eingetreten war, und ging nach einer Abendmahlzeit im gut ausgestatteten Hannoverhaus erschöpft zu Bette.