Heute regnet es in Viana do Castelo. Wir beschließen, den Tag heute einfach mal so an uns vorbei gleiten zu lassen. Ohne große Pläne leben wir in den Tag hinein. Was aus dem Nachmittag wird, wissen wir noch nicht. Mit unseren Standnachbarn auf dem Campingplatz, sie kommen aus München und aus Landsberg, habe ich mich ein wenig ausgetauscht. Überhaupt herrscht auf dem Platz hier und dort große Aufbruchstimmung, viele Urlauber, insbesondere Portugiesen und Spanier werden, heute am Sonntag wohl wieder nach Hause fahren, denn die Ferien in Portugal gehen zu Ende. Nach einem Cappuccino und Gebäck, von Moni, wie immer liebevoll hergerichtet, klart es auf, die Sonnen kommt heraus und wir begeben uns zu Fuß zum Ferryboat, welches uns quer über den Hafen auf die gegenüber liegende Altstadt bringt. Schon bei der Überfahrt sehen wir die langgezogene, über 300m lange "Gustave-Eiffel-Brücke", ja auch hier gibt es eine solche. Unser erster Weg wieder an Land angekommen führt uns der Weg durch die Altstadt zum Plaza de Republik mit einem Kulturmix aus dem 16. Jhd., zur Standseilbahn, die uns hoch über Viana do Castello zur Kirche "Citânia der Santa Lucia" hochfährt. Von dort oben haben wir eine wunderschöne Rundumsicht auf die Stadt, den Hafen, den langgezogenen Strand und das Meer. Wir besichtigen die Kirche, die Anfang des 20. Jhd. erbaut wurde und eine originale Nachbildung der Pariser Sacré-Cœr-Kirche ist. Die Innenansicht ist gigantisch aber schlicht gehalten. Die Fenster spenden durch die Farbenvielfalt ein bezauberndes Licht. Nach unserer Rückfahrt nach unten in den Ort, entdecken wir an einem Café eine Gruppe von Menschen, die gleichfarbig gekleidet sind. An deren Instrumenten erkennen wir, dass es eine Folklore-Gruppe ist. Sie sammeln sich gerade, richten ihre roten Schals um die Hüften, trinken hier und da ein Bier, spielen ein wenig Musik, der eine und der andere gehen wieder weg, 2 andere Musiker halten ein Pläuschchen mit Passanten, die anwesenden Musiker spielen weiter, während die 2 anderen aus einer anderen Ecke wieder mit einem Bier in der Hand zurück kommen. Insgesamt eine lustige Truppe, bei der es gar nicht so darauf ankommt, dabei zu sein, denn die anderen machen ja die Musik. Am frühen Abend fahren wir mit dem Ferryboat zurück zum Campingplatz. Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag, den wir dann doch noch mit viel Freude erleben durften.